Über uns...

Das Organisationsteam

Carlotta Israel (Christ*innentumsgeschichte)

Gemeinsam mit Charlotte und Dolores Zoé, die ich als Kolleginnen kennengelernt habe, ist mir aufgefallen, dass wir viele intersektionale Fragestellungen nicht einmal ansatzweise in curricularen Lehrveranstaltungen diskutieren; geschweige denn die Expertise selbst oder vor Ort haben. Deswegen starteten wir den Testballon KTM!
Ich erforsche intersektional Christ*innentumsgeschichte; habe aber einen Schwerpunkt auf Gender und The*logie.

Bei den bisherigen KTM habe ich die Workshops "How to Decolonize German Theology? Making Space for Postcolonial Perspectives" und "Feministisch religös – religiös feministisch" organisiert. Ich bin für Mail-Kommunikation zuständig.

Charlotte Jacobs (Systematische Theologie und Ethik)

Ich habe die KTM mit initiiert, weil ich intersektionale Theologie wichtig finde. Bei meiner Arbeit versuche ich Queerfeminismus mit Klassenanalyse zu verbinden. Dabei lassen sich viele theologische Vordenker:innen entdecken, die ich auf meinen Lehrplänen im Studium vermisst habe. Um diese Schätze zu heben, braucht es nachhaltige Vernetzung und Organisierung (selbst-)kritisch Studierender und Forschender.

Bei den bisherigen KTM habe ich einen Beitrag zu Klassenbewusstsein und "Theologie für die 99%" gemacht und mit dem Vortrag "Feinbild Gender?! Eine (extrem) rechte Diskursstrategie im Resonanzraum Theologie und Kirche" meine Forschung zur religiösen Rechten präsentiert. Ansonsten bin ich u.a. für unser Design und die Website zuständig.

Analucia Löschcke Centeno (Systematische Theologie)

So sehr ich das theologische Nachdenken, das herausfordernde Kitzeln des Gehirns liebe, so sehr merke ich auch, dass mir das für mein Theologietreiben nicht reicht. Theologie muss für mich das Herz bewegen und das macht sie m.E. nur, wenn sie sich an das Leben der Menschen heranwagt. Dort sind Ungleichheiten und strukturelle Diskriminierungen, globale Krisen und Kämpfe gegen Ungerechtigkeit zu sehen. An diesen Orten und von diesen Orten aus möchte ich Theologie betrieben sehen. Die Herausforderung sehe ich darin diese über einem „sauberen“ akademischen Gespräch, welches es nicht wagt, sich berühren zu lassen oder am Status quo zu rühren, hinaus zu betreiben. Die KTM sehe ich als Ort sich darin zu üben und voneinander zu lernen.

Bei den KTM I durfte ich mit einer Kollegin die popkulturellen und musikgeschichtlichen Meilensteine von Lil Nas X und Beyoncé intersektional und konstruktiv theologisch diskutieren. Im Folgejahr habe ich das Awarness-Team der KTM II unterstützt und freue mich dieses Jahr selbst an der Planung teilzuhaben.

Foto: Rolf K. Wegst  

Paulina Rinne (Religionswissenschaft)

In der Schule war eines meiner Lieblingsfächer „Reli“; nicht weil wir religiöse Praktiken und theologische Wissensformen (auswendig) lernten, sondern weil wir diese kritisch hinterfragten. Der Unterricht war für mich damals ein Ort wo wir Zweifel, über die ich sonst alleine brütete, gemeinsam und konstruktiv angingen. Dieser „kritische“ Moment des Zweifelns begleitete mich weiter in meinem Studium der vgl. Kultur- und Religionswissenschaft, der Gender Studies und unterschiedlicher Sprachen sowie in meiner Promotion. Ich stell(t)e mir Fragen danach, wie Religion und nationale Identitäten zusammenhängen, was mir Kunst über die Konstruktion und Grenzen von (religiösen) Körpern verraten kann und warum es in der mir bekannten Geschichte der Religionswissenschaft keine weiblichen und gendernonkonformen Forscher*innen gibt. In meinem Studium beschäftigte ich mich aber nicht nur inhaltlich mit Kritik, sondern üb(t)e durch mein Engagement auch Kritik an herrschenden und akademischen Verhältnissen. Ich such(t)e darüber hinaus nach alternativen, kreativen Formen von Widerstand und Wissensvermittlung. 

Rückblickend ist die Partizipation an den kritischen Tagen I und II für mich eine logische um nicht zu sagen schicksalhafte Konsequenz. Die KTM sind für mich heute einer dieser Orte des gemeinsamen und konstruktiven Zweifelns und deshalb freue mich sehr darauf, die KTM III dieses Jahr auch organisatorisch mitzugestalten.  

Ehemalige Mitorganisatorin

Dolores Zoé Bertschinger (Religionswissenschaft)

Im Studium geht es darum, was  wir in unseren Wissens- und Erfahrungsrucksack packen, und nicht wieviel. Anstelle einer Universität des Zählens wünsche mir eine Universität des Austauschs und der Vermittlung; eine Universität, an der es darum geht, gemeinsam zu denken und voneinander zu lernen, in der das Gespräch zwischen Studierenden und Lehrenden auf Augenhöhe geführt wird  und in der Lehrstühle als Teams organisiert sind, bestehend aus Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Arbeitsschwerpunkten und Perspektiven, die alle gemeinsam einen Raum des Lernens ermöglichen. 

In meinem Studium in Zürich habe ich mir mit anderen Studierenden immer wieder neue Lernräume geschaffen, wie zum Beispiel die feministische Studierendenzeitschrift RosaRot. Aus diesem Impuls heraus habe ich mit Carlotta und Charlotte auch die KTM in München initiiert und mit viel Freude Workshops zu Marxismus und Religion, den unsichtbaren (aber nicht inexistenten!)  Klassikerinnen der Religionswissenschaft und zu Kreativität und Wissenschaft durchgeführt. 


Ehemalige Förderung:

Die ersten KTM wurden dankenswerterweise durch das Mentoring-Programm der Theologischen Fakultät der LMU München gefördert. Dieses fördert Nachwuchskräfte in ihrer Qualifikationsphase bei kooperativen Projekten, wie unserem, aber auch darüber hinaus.